Zugtickets zu günstigen Preisen zu bekommen, ist nicht immer einfach, aber möglich. Vorausgesetzt ein paar Tipps werden beachtet, um vorausschauend die passende Fahrkarte zu finden. Basierend auf Deinen Reisezielen sowie der Häufigkeit von Bahnreisen sind unterschiedliche Optionen vorhanden, um an preiswerte Zugtickets zu gelangen. Hier findest Du 9 Tipps für maximales Einsparpotenzial beim Ticketkauf.
1. Sparpreis-Finder: Über 80% Einsparpotenzial
Der Sparpreisfinder ist die erste Anlaufstelle für günstige Bahntickets. Kunden, die bereit sind sich auf eine Zugverbindung festzulegen, haben signifikante Einsparmöglichkeiten. So kostet ein reguläres Ticket von Berlin nach Hamburg im Flex-Preis ohne Zugbindung 73,20 € (Stand Juli 2020).
Den Super-Sparpreis für Ziele in Deutschland gibt es mit einigen Monaten Vorlaufzeit schon ab 17,50 € für diese Strecke. Inhaber einer BahnCard 25 sparen noch einmal 4,35 € und können die Strecke für 13,15 € buchen.
Das ist ein Einsparpotenzial von 82 %. Das kann sich wirklich sehen lassen. Europäische Ziele sind im Super-Sparpreis Europa bereits ab 18,90€ verfügbar, wenn diese rechtzeitig gebucht werden.
Aber Obacht: Bei diesen günstigen Tickets sind Storno und Rückerstattung ausgeschlossen. Normale Spartickets können für eine Gebühr von 15 € bis zu 24 Stunden vor Fahrtbeginn storniert werden.
2. Bahn-Bonusprogramm
Sollte es sich bei der anvisierten Bahnfahrt nicht um einen einmaligen Ausflug handeln, sondern zukünftig zumindest gelegentlich die Deutsche Bahn genutzt werden, lohnt sich eine Anmeldung zum Bonusprogramm auf bahn.de.
Als registrierter Kunde buchst Du zudem zukünftig deutlich schneller, da Deine Daten hinterlegt sind. Nach erfolgter Anmeldung zum BahnBonus Programm kann das Sammeln der Punkte beginnen. Pro 1 € Umsatz gibt es genau 1 Bonuspunkt. Die gesammelten Punkte können dann gegen Prämien eingelöst werden. Besonders lohnenswert sind die hauseigenen Bahnprämien für Zugtickets und Upgrades
Für eine innerdeutsche Freifahrt in der 2. Klasse im ICE sind 1.000 Bonuspunkte notwendig. Ein Upgrade von der 2. in die 1. Klasse benötigt 500 Bonuspunkte.
Kontinuierlich sammeln & gezielt Aktionen nutzen
Was auf den ersten Blick nicht auf Anhieb verlockend klingt, summiert sich mit der Zeit.
Außerdem ist eine Teilnahme am Bonusprogramm der DB kostenlos. Und es gibt zwischendurch immer wieder einfache Möglichkeiten schnell ein paar Punkte hinzuzusammeln.
In der Vergangenheit gab es z.B. für die Anmeldung zum Newsletter 250 Punkte. Umgerechnet also 1/4 Freifahrt.
Die Übernachtung in den InterCity Hotels der Deutschen Bahn sind ebenfalls Bonus-fähig. Gleiches gilt für Übernachtungen bei Hotelpartnern wie z.B. HRS.
Vielfahrer profitieren von Statuspunkten, die es zusätzlich zu den BahnBonuspunkten dazu gibt. Diese werden ausschließlich für den Umsatz bei Fahrkarten im Verhältnis 1 € Umsatz = 1 Statuspunkt vergeben.
Ab 2.000 Statuspunkten wird man zum BahnComfort Kunden und erhält zahlreiche Vorteile. Hierzu zählen:
- Freier Zugang zu den DB Lounges mit kostenlosen Getränken
- Zugriff auf das Sitzplatzkontingent für BahnComfort Kunden (Reservierungsgebühr kann so gespart werden)
- Bevorzugte Behandlung in den Reisezentren
- Nutzung der BahnComfort Hotline
3. BahnCard 25: Lohnt sich ab 3-4 Fahrten pro Jahr
Für den Kauf einer BahnCard 25 gibt es ebenfalls Bonuspunkte, die das Konto aufbessern. Aber viel wertvoller sind die Rabatte, die es sowohl auf flexible Tickets, als auch auf die Sparpreise gibt.
Der Normalpreis für Menschen im Alter von 27 -59 Jahren beträgt 54,60 € im Jahr. Senioren ab 60 Jahren sowie Ehepartner eines BahnCard Inhabers zahlen nur 36,20 € im Jahr.
Eine Probe BahnCard zum Testen gibt es aktuell bereits ab 17,50€ für 3 Monate. Unbedingt ist daher bei dem spontanen Kauf eines Tickets zu prüfen, ob gerade eine Aktion für eine Probe BahnCard 25 existiert.
So kostet ein reguläres Ticket von Hamburg nach München 153 €. Mit Rückfahrt 306 €.
Mit einer BahnCard 25 spart man direkt bei dieser Buchung 76,50 €. Somit hat man den gesamten Jahrespreis der Karte direkt mit dem Kauf von einer Hin- und Rückfahrt mehr als eingespart.
Der Kauf einer BahnCard 25 kann kurzfristig erfolgen. Die Karte kann direkt ausgedruckt bzw. in der DB Navigator-App gespeichert werden.
Allerdings ist es für Gelegenheitsfahrer ratsam direkt nach dem Kauf die Kündigung hinterher zu senden, damit keine ungewollte Verlängerung eintritt und immer der gesamte Geltungszeitraum ausgenutzt wird.
4. Sonderaktionen für günstige Bahntickets prüfen:
In unterschiedlichen Zeitabständen bietet die DB immer wieder günstige Marketingaktionen, um das Bahnfahren durch günstige Tickets attraktiv zu machen.
Eine kurze Google Recherche lohnt sich oft. Beispielsweise sind unter mytrain.de oft Sonderaktionen zu finden, die den Abschluss eines Abonnements bei Maxdome mit Bahntickets kombiniert.
Gerade bei teuren Strecken kann sich das lohnen. Und zu den günstigen Tickets bekommst Du ein umfangreiches Filmangebot inklusive.
Aber auch hier gilt zu bedenken, dass eine direkte Kündigung erfolgen sollte, wenn das Zusatzangebot langfristig nicht interessant ist.
Weitere Beispiele für von Aktionen für günstige Bahntickets sind Lidl-Tickets, die häufig im Dezember angeboten werden. Oder die Bahnsinn-Aktion von Nutella, bei der sich Gutschein-Codes im Deckel des Glases befinden.
5. IC/EC anstatt ICE buchen
Auf vielen Fernstrecken verkehren neben dem ICE meist auch IC und der EuroCity (EC).
Die beiden letztgenannten Zugtypen sind meist deutlich günstiger und ermöglichen ein Einsparpotenzial von 20-30 % bei kurzfristigen Buchungen. Allerdings muss man hier häufig auf Wi-Fi verzichten und aufgrund mehrere Zwischenstopps eine etwas längere Reisezeit in Kauf nehmen.
Als Ausgleich bietet einem z.B. der tschechische EC der von Hamburg über Berlin und Dresden nach Prag fährt einen nostalgischen Flair und ein schönes Bordrestaurant.
6. Sparpreise für Gruppen
Personengruppen von mindestens 6 Personen haben im IC/ICE Fernverkehr immenses Einsparpotenzial durch den Kauf eines Spartickets für Gruppen.
Genauso wie bei dem Erwerb eines Spartickets für Einzelpersonen muss hier eine Festlegung auf eine Verbindung im Voraus erfolgen.
Eine Sitzplatzreservierung ist im Sparpreis enthalten. Damit auch gewährleistet ist, dass alle Teilnehmer zusammensitzen.
Allerdings ist hier die Zuverlässigkeit der Teilnehmer gefordert. Eine einzelne Stornierung eines Tickets ist nicht möglich.
Es kann nur ein gesamtes Storno gegen Stornogebühr erfolgen.
Bei dem noch günstigerem Super Sparpreis Gruppentickets ist gar kein Storno möglich. Wackelkandidaten sollte dies klar vor dem Kauf des Tickets bewusst sein.
Ist die geplante Zugfahrt ebenfalls mit einem Regionalexpress anstatt eines Schnellzuges möglich und gewollt?
Wenn das der Fall ist, gibt es eine Reihe von Tickets, die das Reisen als Gruppe unschlagbar günstig machen.
Hier ein beispielhafter Auszug:
- Quer-durchs-Land-Ticket: Ein Tag lang mit allen Regionalzügen durch Deutschland. Die erste Person zahlt 44 € und kann für je 8 € eine Person mitnehmen. Maximal 5 Personen können das Ticket nutzen und so für 15,20 € p.P. durch Deutschland fahren
- Länder-Tickets: Für viele Bundesländer, wie z.B. Baden-Württemberg, gibt es spezifische Tickets, deren Konditionen abhängig vom Bundesland variieren.
Preislich beginnen diese Tickets bei ca. 25 € und dafür können i.d.R. bis zu 5 Personen einen Tag lang mit allen Regionalzügen in dem jeweiligen Bundesland unterwegs sein.
Mit diesen Tickets können keine Schnellzüge genutzt werden. Sondern lediglich Züge aus dem Nahverkehr. Insbesondere, wenn keine Direktverbindungen in die Metropolen im Fokus stehen, sondern kleinere, regionale Ziele, bietet diese Ticketvariante einen klaren Mehrwert.
7. Flixtrain: Günstige Alternative zur DB
Auf ausgesuchten Strecken ist der Anbieter Flixtrain eine günstige Alternative zur Deutschen Bahn.
Flixtrain-Züge verkehren u.a. auf den Strecken Berlin-Stuttgart, Hamburg-Köln, Düsseldorf-Hamburg. Weitere Strecken sind in der Planung.
Tickets sind ab 9,99 € verfügbar, abhängig vom Buchungsdatum und der gewünschten Strecke.
Jede Buchung inkludiert einen Sitzplatz ohne zusätzliche Reservierungsgebühr. Wi-Fi ist inklusive.
Die Züge halten an den regulären Bahnhöfen. Der Komfort ist in etwa vergleichbar mit etwas älteren Regionalzügen.
Ein Bordrestaurant ist nicht vorhanden. Dafür gibt es i.d.R. aber einen Mitarbeiter mit einem mobilen Kioskwagen, der durch den Zug läuft und Snacks anbietet.
Aktuell investiert der Anbieter intensiv in die Modernisierung des Fahrzeugbestandes.
8. Bordrestaurant statt Reservierung
Bei kürzeren Strecken, auf denen die Auslastung gering ist, spare ich mir oft eine Reservierung.
Meistens ist hier ein Sitzplatz kostenfrei verfügbar. Zudem gibt es ein Kontingent für BahnComfort Kunden, das in den seltensten Fällen genutzt wird.
Dies wird auf der Reservierungsanzeige über dem Sitzplatz angezeigt. Wenn wirklich ein BahnComfort Kunde, diesen Platz beansprucht, muss dieser natürlich freigegeben werden. Allerdings passiert dies sehr selten.
Falls wirklich kein regulärer Sitzplatz mehr verfügbar ist, bietet das Bordrestaurant eine gute Alternative.
Hier können die für eine Reservierung eingesparten 4,50 € in einen Kaffee für 2,80 € investiert werden. Somit bekommst Du einen Sitzplatz inklusive Heißgetränk.
9. Kinder im Alter von 6-11 Jahren fahren umsonst
Eltern und Großeltern haben die Möglichkeit Kinder bzw. Enkel im Alter von 6-11 Jahren gratis mitzunehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass dieses auf der Fahrkarte beim Kauf angegeben werden. Ein Nachtrag nach dem Antritt der Fahrt ist nicht möglich.
Passendes Ticket bei bahn.de finden:
Bei der Bestpreissuche findest Du die besten Ticketoptionen. Bitte hier entlang.
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