Die Fahrtzeit zwischen asiatischen Metropolen verkürzt sich mit modernen Hochgeschwindigkeitszügen stetig. Vor allem Japan und China übertrumpfen sich gegenseitig hinsichtlich Innovation und Komfort. Während die Entwicklung des Schnellzugsystems der USA in den 1960er-Jahren stehen geblieben scheint, möchte China zukünftig Reisende mit Rekordgeschwindigkeit durch das Land transportieren. Möglich machen soll dies das neue Modell des Transrapids.
Als Europäer ist ein durchaus neidvoller Blick, vor allem auf China, angebracht. Schließlich wurde ein Großteil der innovativen Technologien in Deutschland und Frankreich entwickelt, die nun perfektioniert auf chinesischem Schienen und Magnettrassen zu sehen sind.
China: Transrapid mit 430 km/h durch die Innenstadt von Shanghai
Bereits 1934 reichte der deutsche Ingenieur Hermann Kemper das Patent für die Magnetschwebetechnik ein. Eine ganze Zeit tat sich nichts, bis in den 80ern eine Teststrecke in Emden genehmigt wurde. Allerdings erlangt diese vor allem durch ein tragisches Unglück Bekanntheit. Bei einer der ersten Testfahrten mit Fahrgästen kollidiert der Transrapid mit einem geparkten Werkstattfahrzeug. Mehr als 20 Passagiere verlieren ihr Leben. Etliche werden schwer verletzt.
Weitere geplante Projekte werden zum Gegenstand politischer Kontroversen. Letztendlich realisiert Deutschland, offiziell in erster Linie aus Kostengründen, keine eigene kommerzielle Strecke. Die geplante Verbindung vom Flughafen Franz-Josef Strauß in München bis in das Stadtzentrum, um eine Alternative für die langwierige Fahrt mit der S-Bahn anzubieten, wird verworfen.
Stattdessen fällt die Entscheidung für einen Verkauf der Technologie nach China. Im Jahr 2002 entsteht dort die erste kommerzielle Transrapid Strecke weltweit. Diese verbindet den Flughafen von Shanghai mit der Innenstadt. Auf der Strecke von 30 km erreicht die Magnetschwebebahn eine Spitzengeschwindigkeit von über 430 km/h. Mehr als 7.000 Fahrgäste nutzen den Transrapid täglich.
Jährlich sind dies über 2,5 Millionen Passagiere. Weitere Investitionen in die Technologie und Streckenplanung erfolgen. Das Nachfolgemodell wird 2019 als Prototyp vorgestellt. Aufgrund des futuristischen Designs und der geplanten Maximalgeschwindigkeit findet diese Innovation weltweit Beachtung.
Geplant ist für diese neue Generation von Schnellzug der Bau einer 1.000 Kilometer langen Strecke von Guangzhou nach Wuhan. Auf dieser ist eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 600 km/h geplant. Die aktuelle Fahrtzeit soll mit dem neuen Modell von aktuell 10 Stunden auf gerade einmal 2 Stunden verkürzt werden. Selbst Direktflüge sind hier kaum schneller. Ein genaues Datum für die Fertigstellung der neuen Strecke existiert noch nicht.
China: Schnellzug von Peking nach Shanghai
Die direkte Zugverbindung von Peking nach Shanghai dauert in der schnellsten Variante nur 4,5 Stunden. Langsamere Verbindungen benötigen zwischen 5 und 6 Stunden für die 1.200 km lange Strecke. Die Züge verkehren laut Fahrplan regelmäßig ein- bis zweimal stündlich zwischen den Millionenmetropolen.
Ein Ticket für die Economy-Class kostet ca. 70 €. Die 1. Klasse ist ab 120 € zu haben und für die Business-Class fallen 220 € an. Bei den Preisen existieren starke saisonale Schwankungen. Vorausschauende Planung spart daher bares Geld. Abzuraten sind Zugreisen während der chinesischen Nationalfeiertage. In der „Goldenen Woche“ rund um den 1. Oktober haben viele Chinesen Urlaub. Ebenso während des Neujahrsfestes im Februar. In dieser Zeit sind die Ticketpreise deutlich teurer und die Züge überfüllt. Ausweichtermine zu nutzen ist hier absolut vorteilhaft.
Ebenfalls empfehlenswert ist ein Kauf des Zugtickets möglichst weit im Voraus, um an günstige Bahnfahrkarten zu kommen. Genau wie bei den Sparpreisen der Deutschen Bahn (DB), sind bei der vorausschauenden Festlegung auf eine Verbindung deutliche Einsparungen möglich. Tickets für die Zugfahrt von Peking nach Shanghai können bequem online bestellt werden. Allerdings sind diese ausschließlich persönlich gegen die Vorlage des Ausweises vor Ort am abholbar. Längeres anstehen ist nicht ungewöhnlich, daher solltest Du einen frühen Reiseantritt planen.
Insgesamt verfügt China über ein Hochgeschwindigkeitsnetz von 20.000 km. Bis zum Jahr 2030 soll dieses Volumen noch einmal um 50 % auf 30.000 km steigen. Für den Klimaschutz ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Japan: Futuristisches Design und maximaler Komfort – Shinkansen von Tokyo nach Kyoto
Das Design der Shinkansen Züge lässt bereits auf hohe Maximalgeschwindigkeiten schließen. Bei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 km/h auf Regelstrecken, möglich wären technisch deutlich über 400 km/h, benötigt der Schnellzug etwas über 2 Stunden. In dieser Zeit legt der Zug eine Strecke von 460 Kilometern zurück.
Trotz der hohen Geschwindigkeiten zählt das japanische Zugsystem zu den sichersten der Welt. Seit 1964 gab es keinen einzigen toten Passagier. Für eine ausgiebige Erkundung Japans mit dem Zug ist der Japan Railpass empfehlenswert. Diese Ticketvariante erlaubt eine mehrtägige Nutzung des Zugnetzes zum attraktiven Vorteilspreis und ist Vielfahrer geeignet. Ebenfalls inkludiert sind im Railpass für Japan die Fahrten im öffentlichen Nahverkehr vieler Städte sowie die Nutzung von ausgewählten Bus- und Fährverbindungen. Preislich beginnt ein Pass in der 2. Klasse für 7 Tage bei ca. 250 €.
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